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Baukulturwettbewerb in Biosphärenreservaten ausgelobt

Staatssekretärin Bartmann beim Auftakt in Lübbenau

- Erschienen am 25.03.2025 - Presemitteilung Presseinformation
spreewald © MIL

Im Land Brandenburg findet zum zweiten Mal ein Baukulturwettbewerb in den UNESCO Biosphärenrenreservaten statt. Das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umweltund Verbraucherschutz und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung loben den Wettbewerb gemeinsam aus. Der Baukulturwettbewerb findet im Rahmen der Vergabe des Nachhaltigkeitspreises des Landes Brandenburg 2025 unter dem Motto Regionales Bauen für unsere Zukunft statt. Alle drei Biosphärenreservate Flusslandschaft Elbe - Schorfheide Chorin - Spreewald beteiligen sich daran. Baustaatssekretärin Ina Bartmann war beim Start in Lübbenau dabei und informierte sich über den regionalspezifischen Wettbewerb im Biosphärenreservat Spreewald.

Staatssekretärin Ina Bartmann: „Baukultur ist essenziell für unsere Städte, Gemeinden und Kulturlandschaften sowie für die Identifikation der Menschen mit ihrer Umgebung. Sie verbindet Vergangenheit mit Zukunft. Angesichts des Klimawandels müssen wir nachhaltiger und widerstandsfähiger bauen. Das gilt natürlich insbesondere in unseren Biosphärenreservaten, die wertvolle Natur- und Kulturlandschaften in unserem Land darstellen. Der Spreewald ist Natur- und Kulturerbe. Neue Bauvorhaben oder Umbauten sollen sich respektvoll und kreativ in diese wunderschöne Landschaft einpassen. Hier gilt es, die besten Ideen und Vorhaben hervorzuheben und bekannt zu machen. Ein wichtiger Aspekt der Baukultur ist auch die Bedeutung für den Tourismus. Der Spreewald zieht jedes Jahr viele Besucher an, die nicht nur die Natur, sondern auch die traditionelle Architektur schätzen. Eine qualitativ hochwertige Baukultur sorgt dafür, dass der Charme und die Identität dieser Region erhalten bleiben und gleichzeitig die Attraktivität für Touristen weiter steigt.“

Die drei brandenburgischen UNESCO-Biosphärenreservaten Flusslandschaft Elbe, Schorfheide-Chorin und Spreewald sind Modellregionen für Nachhaltigkeit und hier soll gemeinsam gutes Bauen und regionaltypische Baukultur sowie die Gestaltung von Freiflächen beispielhaft umgesetzt werden. Die Attraktivität der Biosphärenreservate wird zu einem wesentlichen Teil auch durch eine hohe Qualität der Bebauung bestimmt. Ländliche Räume sind insbesondere dort starke Regionen, wo die Verknüpfung zwischen Bewahren und Erneuern gut gelungen ist.

Der erste Baukulturwettbewerb lief in den drei Biosphärenreservaten gemeinsam 2019 unter dem Motto „Natürlich. Nachhaltig. Baukultur in Brandenburg.“

Der Wettbewerb soll besonders gut gelungene private oder öffentliche Projekte auf den Gebieten der Landschaftsplanung, des Städtebaus und der Architektur auszeichnen, die ein bedeutendes Engagement für den Erhalt und die Weiterentwicklung guter Baukultur in den Regionen zeigen. Er prämiert die nachhaltige Bewahrung und behutsame Entwicklung der Städte und Dörfer wie auch der Natur- und Kulturlandschaften. Aus der Perspektive der Landesnachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg ist das übergeordnete Ziel des Wettbewerbs, zu Eigeninitiative, Kommunikation und Beteiligung nichtstaatlicher Akteure beizutragen und ihr Engagement und ihre Vernetzung zu befördern.

Ziele des Wettbewerbes sind:

  • Bewusstsein für die regionaltypischen Bauweisen in den unterschiedlichen Natur- und Kulturlandschaften der brandenburgischen Biosphärenreservate zu stärken,
  • private wie öffentliche Auftraggebende für regionaltypische und nachhaltige Bauweisen zu sensibilisieren sowie
  • für eine regional harmonische, qualitätsvolle und klimagerechte Neu- und Umbaukultur zu werben.

Es gibt fünf Wettbewerbskategorien, in denen Projekte und Ideen eingereicht werden können: Bestand, Neubau, Verbesserung des Ortsbildes, Gestaltung von Freiraum sowie Ideen für künftige Projekte in den oben genannten Kategorien. Teilnehmen können unter anderem private und öffentliche Bauherrinnen und Bauherren, Planerinnen und Planer, Ausführende, Kinder und Jugendliche, Stiftungen, Vereine, Garten- oder Parkbesitzende und Religionsgemeinschaften. Der Teilnahmeschluss ist der 31. Juli 2025.

Pro Biosphärenreservat steht ein Preisgeldkontingent von 5.000 Euro zur Verfügung. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung unterstützt den Baukulturwettbewerb mit 15.000 Euro. Das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz stellt 50.000 Euro zur Verfügung und hat die Federführung übernommen.

Biosphärenreservat Spreewald

Das Biosphärenreservat Spreewald wurde am 1. Oktober 1990 gegründet und im April 1992 von der UNESCO anerkannt. Das Biosphärengebiet umfasst rund 475 Quadratkilometer mit 37 Dörfern und Ortsteilen sowie zwei Städte mit insgesamt rund 56.000 Einwohnenden.

Der Spreewald ist eine durch das Labyrinth kleiner Fließgewässer der Spree geprägte Kulturlandschaft. Damit verbunden ist der Schutz, die Pflege und Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie der kulturellen Tradition der Lausitz. Siedlungen, Gehöfte, Bauwerke und deren typische oft historische Umgebung sind ein wesentlicher Teil der regionalen Identität. Blockbohlenbauweise, besondere Hofformen oder der Einsatz von Erle, Eiche und Rohr aus der Region bereichern die Spreewälder Baukultur.

Das Biosphärenreservat Spreewald unterscheidet sich von den beiden anderen insbesondere durch die touristische Nutzung: So zieht der Spreewald jährlich etwa 3 bis 4 Millionen Touristen an. In 2024 wurden im Spreewald 2,2 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Dies macht ihn zur beliebtesten Reiseregion in Brandenburg. Neben den vielfältigen Aufgaben in der ländlichen Entwicklung, dem Natur- und Artenschutz sowie der Forschungszusammenarbeit, genießt es hohe Priorität für das Biosphärenreservat Spreewald, sich gemeinsam mit den Partnern vor Ort für einen umweltgerechten, nachhaltigen Tourismus zu engagieren. Im Fokus steht die Entwicklung des Naturtourismus.

Im Biosphärenreservat Spreewald wird nachhaltige Entwicklung in vielen konkreten Projekten modellhaft umgesetzt. Dies beginnt bei der Herstellung und Vermarktung zertifizierter regionaler Produkte unter der Dachmarke Spreewald und geht über die Nutzung regenerativer Energien bis hin zur Erhaltung und Revitalisierung wertvoller Lebensräume, wie beispielsweise Moore oder naturnahe Gewässer. Zwei Lebensmittel mit dem Gütesiegel der Dachmarke Spreewald – Gurke und Meerrettich – tragen zudem das EU-Gütesiegel der geschützten geografischen Angabe. Der Spreewald ist die Region Deutschlands mit dem höchsten Anteil an Bio-Anbau, auf 70 Prozent aller Landwirtschaftsflächen werden Bio-Erzeugnisse angebaut.

Wie überall im Land müssen auch im Biosphärenreservat Spreewald Landschaftsschutz, Baurecht, Übernachtungsmöglichkeit und bezahlbarer Wohnraum für die lokale Bevölkerung in Einklang gebracht werden. Das Biosphärenreservat sieht es auch als Ziel des Wettbewerbs an, den Begriff „Spreewaldtypisches Bauen“ inhaltlich auszufüllen und in der Region den Blick für das baukulturelle Erbe zu schärfen.

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Ident-Nr
Presseinformation
Datum
25.03.2025